14 August 2007

Stein zu Stein

Ich hab ja in den letzten Wochen das Bloggen ein wenig vernachlässigt.
Ein Grund dafür war, dass wir unsere Einfahrt (zum Teil) neu gepflastert haben.
Das war vorher nen plattgetretener Staubboden mit Löchern übersäht und ist jetzt ein sehr anschaulicher Pflasterweg. Dabei ist es aufwändiger als man denkt soeinen Weg soweit vorzubereiten, bis die Steine wirklich liegen.
Ich werde das Vorgehen man in den einzelnen Schritten erläutern:

1. Graben
Um die Einfahrt letzendlich nicht allzu hoch zu Pflastern mussten wir erst den Untergrund so bearbeiten, das er tief genug war um sämtliche Steinschichten aufzunehmen.

2. Bordstein
Weil an unserem Weg direkt eine Rasenfläche angegrenzt hat, mussten wir diese mit Bordsteinen abgrenzen. Das sieht erstens besser aus, bietet eine genaue Linie für den späteren Straßenverlauf und bringt vor allem Stabilität. Die Bordsteine bilden einen festen Rahmen für die Straßen und sorgen dafür, das sie nicht auseinander fällt.

3. Bauschutt
Das ist wohl nicht der geläufigste Weg, aber weil wir von unserem Umbau damals noch jede Menge Bauschutt übrig hatten, haben wir diesen zuerst auf dem Boden verteilt. Und damit kein Auto darunter leidet wurde der Weg anschließend mit einer Rüttelplatte bearbeitet.
Diese Schicht ist freiwillig und bietet eine gute Möglichkeit seinen Bauschutt (falls vorhanden) kostengünstig zu entsorgen. Hat man keinen muss man nicht erst welchen anschaffen, sondern verzichtet einfach auf die zusätzliche Arbeit.

4. Schotter
Um einen stabielen Untergrund zu schaffen (den Bauschutt alleine nicht garantieren kann) kommt anschließend eine Schicht normaler Schotter als eigentlich erster Untergrund.

5. Kies
Um den Untergrund nun zu ebenen wird auf die Schotterpiste nun Kies gestreut. Damit lässt sich die Fläche nachher exakt an die gewünschte Höhe anpassen und bietet zudem einen geraden Untergrund.

Anmerkung: Bei sämtlichen Ebenen sollte man hin und wieder mit einer Rüttelplatte für Glätte und Stabilität sorgen. Außerdem sacken die Pflastersteine am Ende nicht so tief ab, wenn man sie entgültig festrüttelt.


6. Die Ausrichtung:
Nach der letzten Kiesschicht darf nicht gerüttelt werden. Die Schicht muss mit Wasserwaage und langen Metallstangen auf die exakte Höhe gebracht werden. Da geht es um Millimeter. Benutzt man einen Abfluss, muss eine leichte Schräge dort hinführen.

7. Nun endlich die Steine
Wir haben Pflastersteine der Güteklasse B genommen. Das hat folgende Auswirkungen:

Contra: ca. 10% der Steine haben irgendwo eine Macke. Meistens ist dies auf der Unterseite, wo es nicht stört, aber manchmal ist der Stein auch auf der Oberseite oder am Rand beschädigt

Pro: Da ca. 10% der Steine (kommt natürlich auf die Fläche an) als Verschleiß für den Rand gebraucht werden, eignen sich die angehauenen Steine ideal dafür, sie zu zerschneiden ;-)

Außerdem haben die Steine die Eigenschaft "Sickerstein". Das bedeutet, das bei den Steinen das Regenwasser nicht aufgefangen und zu einen Abfluss geleitet wird, sondern direkt in den Boden sickert. Das bringt den Vorteil, das man für die gepflasterte Fläche keine Grundwassersteuer mehr bezahlen muss. Die Befreiung muss man jedoch separat beantragen. (Den Antrag dafür gibt es im Rathaus)


8. Das Verlegen
Man sucht sich eine "führende Seite" aus, an der man die Steine verlegt (ob gerade oder versetzt bleibt jedem selbst überlassen) und beginnt dort nun die Steine aneinander zu reihen. Wir haben das mit den Händen gemacht, da unsere Fläche nicht allzu groß war. Für größere Flächen gibt es jedoch auch Maschinen, die die Arbeit dafür übernehmen.

9. Zuschneiden
Das ist im Grunde auch schon alles. Man verlegt die "ganzen" Steine bis ans Ende und schneidet dann mit einer großen, Flex die restlichen Steine für den Rand zurecht.

10. Abschlussarbeiten
Zum Schluss fegt man noch kleineren Kies in die Fugen um die Stabilität und Lage der Steine zu gewährleisten. Anschließend wird die gesamte Fläche nochmal abgerüttelt um alle Steine auf eine Höhe zu bringen (kleine Unregelmäßigkeiten kann man beim Verlegen nicht vermeiden). Nach dem Rütteln sollte man die Fugen bis zum Rand auffüllen.

Dauer
Die Arbeit geht mit 4-6 Leuten auch sehr schnell. Wir haben das Ausrichten, Verlegen und zuschneiden und abschließende Arbeiten ca. 10 Stunden mit genügend Pausen gebraucht. Dabei wurden ca. 100qm Pflaster verlegt. Wichtig ist nur eine gründliche Vorbereitung.

Ich werde demnächst noch ein Foto von unserer Einfahrt hochladen, damit ihr sehr, was man an einem Samstag schaffen kann ;-)

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